Dienstag, 11. März 2008

Lebensschutz und Medizin - Hilfe oder Bedrohung?



LEBENSSCHUTZ UND MEDIZIN – Hilfe oder Bedrohung

Das Leben ist zunehmend bedroht – offen und verdeckt, vom Anfang bis zum Ende. Vor acht Jahren haben wir den HMK gegründet, um einen aktiven Beitrag zum erforderlichen umfassenden Lebensschutz zu erbringen. Seit dem Frühjahr 2007 zeigen wir eigene Video-Interviews auf unserer Internetseite. Dieses neue Medium eröffnet uns die zusätzliche Möglichkeit, eingehend über unsere Vortragsreihen zu berichten unter gleichzeitiger Vertiefung einiger Themenschwerpunkte.

Aufgrund des deutlich gestiegenen Interesses an Fragen zum „Leben vor dem Sterben“ haben wir unser Projekt „Ars Moriendi“ initiiert und durchgeführt. Im Januar konnten wir mit Weihbischof Dr. Hauke das beeindruckende Kolumbarium in der Erfurter Allerheiligenkirche besuchen. Weitere Gespräche mit Sterbenden sind geplant.

Wenn man sich mit Fragen des Lebensschutzes befaßt, wird deutlich, daß es in fast allen Phasen des Lebens einen sehr engen Zusammenhang zwischen Leben und Medizin gibt. Einige Stichworte: Stammzellenforschung, künstliche Befruchtung (IVF), PID, PND und die größere Überlebensmöglichkeit von „Frühchen“. Die weiter steigende Lebenserwartung bestätigt die dankenswerten Fortschritte der Medizin auch in diesem letzten, vielleicht intensivsten Lebensabschnitt – mit den dadurch eröffneten erweiterten (Zeit-)Optionen. Demgegenüber stehen sich ausbreitende „altersbedingte“ Krankheiten und die „Angst“ vor der anonymen Apparatemedizin.

Einigen Fragen im Bereich „Leben und Medizin“ werden wir uns in den nächsten Monaten zuwenden. Für den Monat März ist ein erster Besuch im St. Vincenzstift Aulhausen, einer bedeutenden Stätte der Behindertenhilfe, vorgesehen. In der 2. Hälfte d. Js. wird uns der Leiter dieses Stifts einen Vortrag halten, in dem u.a. die Frage des Einsatzes von Psychopharmaka (Mittel zur Selbstbestimmung oder neue Form der Gewaltanwendung?) thematisiert wird.

Februar 2008


[Motiv: "Seele" von Felicitas Franz]